Aufgaben der Mönchsgemeinschaft
Die Pflichten der Mönche ergeben sich einerseits aus dem von religiöser und kultureller Tradition geprägten klösterlichen Mönchsleben, beispielsweise mit täglichen gemeinsamen Gebeten im Kultraum oder mit persönlichen Meditationen und Studien in den Zellen. Anderseits erfüllen die Mönche zusätzliche Aufgaben, die aus den religiösen und kulturellen Bedürfnissen der Tibeterinnen und Tibeter in der Schweiz sowie aus den Zielsetzungen des Tibet-Instituts entstehen:
Seelsorgerische und kulturelle Betreuung der Tibeterinnen und Tibeter
Die Mönche betreuen ihre Landsleute in vielseitiger Weise:
- Seelsorgerische Betreuung bei Krankheiten und Todesfällen, aber auch als Ratgeber in schwierigen Lebenslagen
- Durchführung der Feierlichkeiten anlässlich der tibetischen religiösen Festtage
- Unterricht in buddhistischer Lehre und tibetischer Sprache, auch für tibetische Kinder und Jugendliche
- Pflege enger Beziehungen mit den tibetischen Organisationen in der Schweiz
Vermittlung tibetischer Kultur
Die Mönche vermitteln tibetische Kultur und Religion auch an westliche bzw. nicht-tibetische Interessierte, insbesondere durch ihre Lehrtätigkeit im Rahmen des Veranstaltungsprogramms des Tibet-Instituts sowie an externen Institutionen, und als Informanten für Studierende und Gelehrte.
Science meets Dharma
1998 ersuchte S.H. der Dalai Lama das Tibet-Institut um Hilfe: Das Tibet-Institut sollte dazu beitragen, den Mönchen und Nonnen in den tibetischen Exilklöstern Indiens Zugang zu naturwissenschaftlichem Unterricht zu ermöglichen. Aus dieser Idee ist das Projekt «Science meets Dharma» entstanden.
Dementsprechend, und auch um eine Verjüngung der Mönchsgemeinschaft zu erreichen, werden mit einem Rotationsprinzip Mönche aus Indien für einige Jahre ins Tibet-Institut aufgenommen. Sie unterstützen die Mönchsgemeinschaft nicht nur in ihren klösterlichen Aufgaben, sondern werden auch in westlichen Wissenschaften und in der jüdisch-christlichen Geistestradition unterrichtet.