Die Konsolidierungsphase: SmD seit Anfang 2015
Nach der Transferphase konnte sich das Projekt SmD neu ausrichten. Wegweisend hierfür waren vier wichtige Beschlüsse auf Seiten der Exilklöster:
- 2011 hatten die Klöster, in welchen SmD bis dahin tätig gewesen waren, beschlossen, den Unterricht für alle Nonnen und Mönche selbst an die Hand zu nehmen (siehe Transferphase). Damit vervielfachte sich die Zahl der Studierenden.
- Ungefähr zur selben Zeit hatte die Organisation "Gelugpa International" den naturwissenschaftlichen Unterricht in allen Klöstern ihrer Tradition ab 2014 als obligatorisch erklärt. Beginnen sollte dieser Unterricht mit dem Abhidharma/ Vinaya-Studium. Die Dauer der entsprechenden Ausbildung wurde auf sechs Jahre festgelegt.
- Hinzu kamen im Mai 2013 die Beschlüsse der "Conference on Development of Education of four Major Tibetan Buddhist Schools and Bon Tradition": Sie betrafen die schrittweise Einführung des naturwissenschaftlichen Unterrichtes in allen Klöstern, die Überbrückung der Zwischenzeit mit Einführungskursen in das naturwissenschaftliche Denken, sowie die einheitliche Entlohnung aller naturwissenschaftlichen Lehrpersonen.
- Wichtig war schliesslich das Engagement der "Library for Tibetan Works and Archives" zusammen mit der amerikanischen Emory Universität, an den Klosterstandorten Mundgod und Bylakuppe jährlich einen vierwöchigen Ausbildungsblock in Naturwissenschaften durchzuführen.
Damit ergab sich für SmD eine neue, grosse Aufgabe: Anstelle der Tätigkeiten an den bisherigen Klosterstandorten soll der Zugang zu neuen Klöstern nach Möglichkeit anderer Traditionen gefunden werden. Um die Veränderungen im Ausbildungskonzept für Buddhistische Nonnen und Mönche nachhaltig zu gestalten, müssen dann in erster Linie und so schnell wie möglich ein verbindliches Curriculum und ein entsprechender Syllabus in Kooperation mit diesen Klöstern geschaffen werden. Entwürfe dazu wurden bereits von erfahrenen SmD-Lehrpersonen in Zusammenarbeit mit dem Vorzeigekloster Sera Jey erarbeitet.
Sind die Zielvorgaben für die klösterliche Ausbildung in Naturwissenschaften einmal geklärt, können auf dieser Grundlage die notwendigen Lehrpersonen ausgebildet werden. SmD ist bereit, für ein entsprechendes Ausbildungskonzept und dessen Verwirklichung seine Erfahrung und seine Kompetenz einzubringen, ist aber auf jeden Fall auf die Zusammenarbeit mit anderen Institutionen angewiesen. In diesem Zusammenhang sind nicht zuletzt die Vernetzungen mit Nonnen, welche das "Empowerment Program" absolviert haben sowie mit der "Gesellschaft tibetischer Naturwissenschaftler" äusserst wertvoll.
Als wichtigen Beitrag an die Konsolidierungsphase bietet SmD jenen Klöstern, die mit naturwissenschaftlichem Unterricht noch nicht vertraut sind, sogenannte "Einführungskurse in das naturwissenschaftliche Denken".
Bei allen diesen Bemühungen bleiben die übergeordneten Ziele des Projektes "Science meets Dharma" unverändert gültig.